Unser diesjähriger Jahresurlaub führte uns im Mai / Juni nach Slowenien und Kroatien.
Wir begannen mit einigen Tagen im Soča-Tal am südlichen Rand des Triglav-Nationalparks in Slowenien. Das Tal ist geprägt von zahlreichen fotogenen Schluchten, Klammen, Wasserfällen und Stromschnellen, durch welche die Soča und ihre Zuflüsse fließt. Das Wasser ist von einer unglaublich türkisblauen, nahezu unwirklichen Farbe. Im Sommer ein beliebtes Gewässer Wassersportler und Badende, hielt sich der Andrang bei den sicherlich noch sehr kalten Wassertemperaturen in Grenzen und eröffnete schöne fotografische Gelegenheiten. Natürlich fuhren wir auch in die höheren Regionen des Triglav-Massivs, allerdings sind die Möglichkeiten zum Wandern mit unseren kleinen Kindern hier doch noch begrenzt.
Danach verbrachten wir ein paar Tage an der – sehr kurzen – slowenischen Riviera nahe Piran. Hier gibt es neben netten Küstenstädtchen auch für Vogelbeobachter interessante Salinen. Dort konnte ich als ornithologisches Highlight der Reise einen adulten Rosenstar finden, normalerweise seltener Gast aus Asien, in diesem Jahr jedoch durch einen massiven Einflug nach Mitteleuropa „nichts Besonderes“. Leider war hier das Wetter recht wechselhaft, was die Fotomöglichkeiten etwas einschränkte (insgesamt habe ich aus meiner Sicht zu wenige Vogelfotos in diesem Urlaub gemacht). Von dort aus machten wir einen Ausflug in die Skocjansker Höhle: sicherlich einer der Höhepunkte der Reise: im Gegensatz zu den vielen slowenischen Tropfsteinhöhlen ist die eigentliche Attraktion ein ca. 3 km langer unterirdischer Canyon, eine riesige, bis 50 m hohe Halle, in der unten der Fluß entlangrauscht und man auf halber Höhe an der Höhlenwand entlangwandert. Der Lärm, der mystische beleuchtete Nebel in der Höhle und die schieren Dimensionen sind wirklich beeindruckend und jedem zu empfehlen (leider ist das Fotografieren eigentlich verboten).
Danach ging es für ein paar Tage weiter auf die Cres in Kroatien, eine recht vielfältige Insel mit uralten Hutewäldern im Norden, teilweise nahezu vegetationsloser Karstwüste sowie ausgedehnten Buschlandschaften im Süden. Wir wohnten im ehemals kleinen Fischernest Valun, das sich trotz der zu Pfingsten vielen deutschen Touristen seinen Charme behalten hat, da der Ort autofrei ist. Beeindruckend war hier die unglaubliche Masse an Schmetterlingen – wie viele man nach einer Fahrt über die Insel „auf dem Gewissen“ hat, möchte ich gar nicht wissen. Allgemein war auch die Vielfalt an Schmetterlingen in diesem Urlaub beeindruckend – so konnte ich „quasi im Vorbeigehen“ über 50 verschiedene Tagfalterarten bestimmen.
Nächste Station war die benachbarte Insel Krk, die deutlich flacher, aber nicht minder interessant ist. Leider schaffte ich es recht trotz intensiver Bemühungen aus mir nicht erkennbaren Gründen nicht, auch nur eine der dort wohl zahlreich vorkommenden Schlangen(-arten) zu fotografieren – außer entfernt schwimmenden Ringelnattern und einigen über die Straße huschenden Schatten fand ich keine! Trotzdem kam ich auch hier fotografisch nicht zu kurz. Allerdings lohnten sich auch die zahlreichen Badestopps aufgrund des wahnsinnig klaren Wassers und reichhaltigen Fischfauna (habe leider keine Unterwasserkameraausrüstung).
Danach ging es wieder zurück nach Slowenien, diesmal auf die Nordseite des Triglav-Massivs an den Wocheiner und Bleder See. Slowenien besticht hier wie überall anders auch durch die zahlreichen extensiv bewirtschafteten und damit wunderschön blühenden Wiesen, die man bei uns so kaum mehr findet. Durch unseren recht frühen Urlaub hatte die erste Mahd gerade erst angefangen und wir konnten uns an dieser Fülle erfreuen. Ausflüge in die noch teilweise schneebedeckte Gipfelregion mit der Seilbahn sowie in die Hauptstadt Ljubljana waren von hier problemlos möglich.
Zum Abschluss des Urlaubs verbrachten wir noch paar Nächte etwas südlich von Ljubljana. Hier warteten mit den Tropfsteinhöhlen von Postojna und dem ornithologisch interessanten Sickersee Cerkniško jezero (verschwindet zweimal im Jahr!) weitere tolle Ziele. Für mich folgte jedoch das Highlight des Urlaubs ganz am Schluss: ich hatte mich zwei Nachmittage in ein Fotoversteck für Braunbären eingemietet. Nachdem es in der Slowakei und in Nordspanien mit denen nicht geklappt hatte, hatte ich diesmal Erfolg (allerdings erst am zweiten Tag): hier konnte ich – wenn auch unter fotografisch schwierigen Bedingungen während eines heftigen Gewitterschauers bzw. in der nahenden Abenddämmerung im Wald – zunächst einen erwachsenen oder zumindest großen und dann einen Jungbären aus der Nähe beobachten und fotografieren; was für ein Erlebnis!
Grundsätzlich ist Slowenien ein tolles Land – vielfältig, übersichtlich, sehr leicht zu bereisen und mit netten Menschen; wir können es jedem empfehlen, der sonst einfach nur zum Mittelmeer „durchfährt“. Außerdem lässt sich das Land prima mit einem Badeaufenthalt an der Adria kombinieren.