Ende Mai bis Anfang Juni 2019 verbrachten wir drei Wochen auf Sardinien. Dabei konzentrieren wir uns auf den nördlichen Teil der Insel.
Obwohl nicht so spektakulär wie Korsika, ist Sardiniens Landschaft doch sehr angenehm: es dominiert Hügelland, das über weite Strecken mit Korkeichen, Olivenhainen oder Schafweiden bewachsen ist. Leider war es während unseres Aufenthalts oft recht diesig, so dass sich Landschaftsaufnahmen oft nicht so recht lohnten.
Die meisten Touristen kommen wegen der Strände und der Küste nach Sardinien, und die sind in der Tat oft sehr schön. Die besseren Sandstrände waren allerdings selbst vor Pfingsten und trotz der noch recht frischen Wassertemperaturen gut gefüllt. Am besten hat uns der wilde Küstenabschnitt des Capo Testa ganz im Norden gefallen, wo bei starkem Wind große Wellen an die wirklich bizarren Felsen geschlagen sind.
Toll sind auch die vielen Höhlen, die die vor allem aus Kalkstein bestehenden Gebirge durchziehen. Hier erhoffte ich mir, wenigstens eine der fünf auf Sardinien endemischen Höhlensalamanderarten zu finden. Im Sopramonte-Gebirge wurde ich glücklicherweise fündig.
In Bezug auf Tiere ist Sardinien definitiv eine Insel der Insekten und hier speziell der Heuschrecken. Diese gibt es in diversen Größen, Formen und Farben. Selbst eine Stabheuschrecke habe ich gefunden (wusste bis dahin gar nicht, dass es diese auch in Europa gibt). Die Schmetterlingsfauna ist dagegen relativ artenarm.
Außerdem sind Reptilien in Form von verschiedenen Eidechsen, Geckos, Land- und Sumpfschildkröten sowie (ungiftigen) Schlangen auffällig. Nachts hört man häufig laut den Tyrrhenischen Laubfrosch rufen.
Größere Landsäugetiere habe ich nicht gesehen (leider auch keine Mufflons, nach denen ich gesucht habe), aber ich hatte Gelegenheit Fledermäuse zu fotografieren und wir hatten ein besonderes Erlebnis mit einer Hausratte… Auf dem Hinweg hatten wir auf der Fährüberfahrt das Glück, 4 Finnwale recht nah am Schiff beobachten zu können (leider keine Fotos!).
Nicht zuletzt ist Sardinien aufgrund der vielen archäologischen und kulturellen Stätten interessant. So hat das prähistorische Volk der Nuraghen auf der ganzen Insel Steintürme hinterlassen, es können Felsengräber und Menhire bestaunt werden und auch schöne Kirchen gibt es reichlich.
Insgesamt hat uns Sardinien sehr gut gefallen, besonders die wenig touristischen Gegenden im dünn besiedelten Inland, in denen wir oft mehr oder weniger alleine waren und in denen man sich in eine andere Zeit versetzt fühlte.