Von Mitte Mai bis Anfang Juni verbrachten wir drei Wochen in Südnorwegen. Mein Ziel war es, neben den schönen Landschaften auch einige typisch skandinavische Vögel und Säugetiere zu fotografieren. Schon bei der ersten Fahrt durch eine Fjell-Region wurde mir allerdings klar, dass es jahreszeitlich für viele Gebirgsvögel noch viel zu früh war – eine geschlossene Schneedecke bedeckte fast alle Gebiete oberhalb der Baumgrenze, an einigen Stellen bis zu vier Meter hoch!
Das war jedoch letztendlich genau der Reiz dieser Reise: in den Tälern hatte bereits der Frühling mit blühenden Löwenzahn- und Schaumkrautwiesen Einzug gehalten, auf den Bergen herrschte noch tiefer Winter. Auf der Fahrt konnte man mehrmals am Tag zwischen den Jahreszeiten pendeln – und auf Fotos beides gemeinsam festhalten. Mit dem Wetter hatten wir, trotz einiger Wolkentage, Glück, meist war es trocken, gegen Ende gab es eine für dortige Verhältnisse und die Jahreszeit außergewöhnliche Hitzewelle mit bis zu 30 Grad, Bademöglichkeiten in den Seen inklusive.
Einige Hoffnungen auf Tiere vor der Kamera erfüllten sich dann doch: allen voran die Skuas auf Runde, die Moschusochsen im Dovrefjell Nationalpark und eine Nacht alleine auf dem Fjell in einem Tarnversteck mitten auf dem Balzplatz der seltenen Doppelschnepfen.